Semesterprojekte
Fabrik
Hauptprojekt Klasse Fischer
Studiengang Industrial Design
Wintersemester 2019/20
Im Wintersemester beschäftigte sich dieses Projekt mit dem Produkt für die Serienproduktion, nicht dem handwerklich erstellten Einzelstück. Neben dem Entwurf des Objekts ging es auch um die Entwicklung der Instrumente/Maschinen/Werkzeuge für die serielle Produktion. Ausgangspunkt dafür war ein von jeweils ein entworfenes Produkt oder ein faszinierender Herstellungsprozess. Die durch das Internet ermöglichte Dezentralisierung und Demokratisierung von Kommunikation, Produktion und Vertrieb macht es dem Individuum so leicht, wie nie zuvor, selber eine Fabrik zu betreiben.
Tobias Schenk – Klingding
Im Wechselspiel zwischen Poduktionsprozess und Objekt entstand, ausgehend vom Federstahldraht, als simplem, doch vielfältigem Werkstoff, der Entwurf der Fahrradklingel, der wie zugeschitten auf die Fähigkeiten des Materials ist und diese zugleich ausreizt: Von der Lenkerklemme über die Befestigung der Glocke bis hin zum Schlägel sind alle Funktionen in dem reduzierten, einsträngigen Drahtobjekt umgesetzt. Auf dem Produktiontisch finden sich auf einer Fläche von etwa einem Quadratmeter alle Vorrichtungen und Apparaturen um die Klingel im Rahmen einer Kleinserie anzufertigen. Im Zentrum stehen der Biegeapparat mit einer Vielzahl von Anlegemöglichkeiten und Anschlägen zur Herstellung der Drahtklammer und eine Presse zum Anfertigen der Glocke.
Tobias Schenk – Klingding from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Nikita Neitzke – Parola Pasta
PAROLAPASTA_FINAL_CUT from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Jonathan Ohr – Spinat Furikake
Die Auseinandersetzung mit traditioneller Papierherstellung bildete die Inspiration für diese Maschine, welche in einem Ablauf von Arbeitsschritten Furikake produziert, ein japanisches Reisgewürz, welches klassischerweise aus Nori-Algen hergestellt wird. Als regionale Alternative kommt hier Spinat zum Einsatz, der die Grundlage für die Rohmasse bildet. Diese wird zu einer dünnen Platte gegossen und anschließend gepresst und geröstet. Die fertigen Gewürzplatten werden dann vom Sieb geschabt und über einen Trichter direkt in Gläschen abgefüllt. Die hauchdünne Flocken eignen sich perfekt als Topping für Suppen und Reisgerichte.
Kyra Heilig, Lenn Gerlach – the hammered scapes of mirror sheets
Kyra Heilig, Lenn Gerlach – the hammered scapes of mirror sheets from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Luisa Beyer – match match
Ein Produkt bedarf immer seiner Produktion. Wird diese verändert, kann sie genutzt werden um das Produkt zu verbessern.
900.000.000 Streichhölzer werden täglich produziert. Obwohl sie einzelnd klein scheinen ist ihre Auswirkung auf die Umwelt beträchtlich groß. Um das Produkt nachhaltiger zu machen kann der Nutzungszyklus verdoppelt und der Abfall reduziert werden – durch zweiseitiges Zünden. In der Produktion vereint ein Zahnriemen die verschiedenen Schritte. Die Hölzer werden aufgenommen, durch die entzündliche Masse rotiert, getrocknet und fallen ab – automatisiert und maschinell gelöst.
Manuel Kugler – ROTO-Z2
Das Projekt befasst sich mit dem Fertigungsverfahren des Rotationsgießens.
Der Prozess wurde analysiert und explizit für das Rotieren von Zucker optimiert. Daraus resultierend wurde eine funktionsfähige elektrisch gesteuerte Maschine entwickelt. Das verwendete Aluminium, ermöglicht eine luftige Bauweise um alle Bewegungsabläufe verfolgen zu können. Ebenso ermöglicht das Material hohe Stabilität, trotz des geringen Gewichts. Die beiden Rotationsachsen lassen sich unabhängig von einander mit Potentiometern auf das gewünschte Tempo einstellen. An die Raumfahrtsästhetik der Maschine angelehnt, entstehen mithilfe von Silikonformen Raketen und Astronauten in unterschiedlichen Farben und Geschmacksrichtungen.
WS20_fabrik_manuelkugler_roto-z2_video1 from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Manuel Müller – tokmak
In der heutigen Zeit werden Waren an Fabriken geliefert, dort verarbeitet und das gefertigte Produkt wird über den Einzelhandel an den Kunden gebracht.
Dabei wird gerne vergessen, dass selbst die kleinsten Dinge einen hohen Energieeinsatz benötigen um für unseren Genuss oder unsere Unterhaltung existieren zu können.
Das liegt daran, dass es uns fast unmöglich ist, hinter die Kulissen der Fertigung blicken zu können.
tokmak umgeht diesen Fakt.
es ist simpel.
es ist schwer.
es ist unheimlich laut.
und die Entlohnung ist ein kleines, feines Brausestäbchen.
Manuel Müller – tokmak from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Nandan Wolfer – vvoge
Stoffproduktion anders denken. Während kalten Wintertagen, frischen Frühlingsabenden oder windigen Strandspaziergängen bieten uns Decken Schutz gegen die einfallende Kälte. Ausgehend von der alten Kunst des Teppich knüpfen entstand in dem Zeitraum von Oktober 2019 bis März 2020 eine neue art der Deckenproduktion, die mit Hilfe einer dazu entwickelten Maschine in Kleinserien hergestellt werden kann. Die sich durch ihren markanten Faltenwurf auszeichnende Decke entsteht aus drei Stoffschichten, die in einem speziellen Muster miteinander verbunden werden. Die Luft die zwischen den Stoffschichten eingeschlossen wird, sowie die Wahl einer wollenen Oberfläche garantiert warme Stunden an kalten Tagen.
Nandan Wolfer – vvoge from Industrial Design AbK Stuttgart on Vimeo.
Theresa Nürk – CerDrop
Drop drop drop…ein Tropfen und dazu ertönt das von Motoren erzeugte Geräusch, von sich zwei bewegender Achsen. Die CerDrop Maschine verbindet Fliesen Handwerk, mit maschineller Produktion. Durch das Zusammenspiel programmierten Bewegungen und unregelmäßigen Tropen bleibt die Individualität des Handwerks erhalten. Jedes Mal aufs Neue, entsteht ein Einzelstück. In der Gruppe weisen die Fliesen dennoch eine wiedererkennende Struktur auf. Der Fertigungsprozess ist in 3 Stationen gegliedert. Station1: Vorbereitung der Grundfläche, Station 2: die Tropfmaschine und bei der letzten Station, kommt die Fliese in das Trockenregal. Nach dem Glasieren und Brennen, können die Fliesen in unterschiedlichsten Farben und Strukturen eingesetzt werden.