Allgemeines
Wagenfeld’s Kittel
Hauptprojekt Kasse Fischer
Studiengang Industrial Design
Sommersemester 2019
In Kooperation mit den Klassen Roggan und Thomas
Etienne Ninkov – sl U2
Mit der Wandleuchte „Systral“ (1970) von Wilhelm Wagenfeld als konzeptionellen Ausgangspunkt, beschäftigt sich die Standleuchte sl U2 mit dem Entstehen und der Manipulation von Räumlichkeit durch Licht. Dabei Übernimmt sie einzelne Momente Wagenfelds Leuchte und transportiert diese in aktuelle technische und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Der flache Reflektor gewinnt wenn eingeschaltet an Tiefe, wobei der tiefe Reflektor wiederum seine verliert.
Es hält also jedes Ende, was das jeweils andere verspricht.
Durch Verdrehen der beiden Enden zueinander, entstehen unterschiedliche Lichtsituationen.
Juliana Ludwig – 210_2
„Waren sind Lebensgüter, können Kulturgüter sein, und es kommt nur auf uns an, hier das Beste zu tun.“¹
Mit diesem Anspruch an sich selbst in der Rolle des Gestalters und dem Verständnis der alltäglichen Objekte als Dinge, die unser näheres Umfeld bilden und uns prägen,
sind durch Wilhelm Wagenfelds Schaffen etliche Haushaltswaren entstanden und für die breite Masse produziert worden.
Einige von ihnen scheinen ihren festen Platz im Alltag verloren zu haben. Wie hat sich der Kontext mit der Zeit verändert und wie könnte ein solches antiquiertes Objekt im heutigen Alltag aussehen?
Ausgangspunkt dieser Fragestellungen und der daran anschließenden Gestaltung ist Wagenfelds Sturzflasche „Basel“, entworfen für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke.
¹ Wilhelm Wagenfeld: Wesen und Gestalt. Der Dinge um uns, Worpsweder Verlag, 1990, S.52.
Manuel Diegruber – WF-S
WF-S umfasst eine Serie von Lautsprechern, welche von der minimalistischen Formgebung Wagenfelds‘ inspiriert wurden. Im Fokus steht das gro§flŠchige Textil, das in Farbe und Muster variiert, um sich in die verschiedensten Wohnsituationen optimal einzufŸgen. Eingebaute Sensoren im Textil ermšglichen eine einfache Bedienung der Lautsprecher. Die Aufladung der drei Lautsprecher erfolgt über Induktion.
Rebekka Reeber – „How you like me now“
Ein Produkt sollte sich in das Raumbild einfügen und unauffällig seinen Dienst leisten. Dies ist eine der vielen Richtlinien Wagenfelds.
Warum diese Ansicht nicht umkehren und ein Produkt so umgestalten, dass es die Aufmerksamkeit auf sich zieht?
Ich habe mich dabei für die Vase „Paris“ entschieden.
Ihre Form wurde mit Aneinanderreihungen, Dopplungen und Mutationen so verändert, dass sie den bestmöglichen Effekt erzielt.
Das Endprodukt hat von jeder Seite ein anderes Gesicht. Immer wieder ist die Ursprungsform der Vase zu erkennen und es findet eine Dopplung oder eine Aneinanderreihung statt. Die Vase zieht Aufmerksamkeit auf sich, indem sie den Betrachter irritiert. Es wirkt wie eine optische Täuschung.
Kübra Temiz – Triatro
Triatro, ist ein Service bestehend aus einer Karaffe, Gläser und ein Tablett, das eine Hommage an Wilhelm Wagenfelds meist verwendete Materialien bietet. Die Materialien dienen als Akteure und spiegeln Wagenfelds Einstellungen zu diesen Materialien wieder. Die Karaffe aus Porzellan, spiegelt Wagenfelds liebe zum weißen Porzellan, durch das die Form zum Leuchten kommt. Das Ornament und die Farbe sind nicht vorhanden, da sie als Mangel zum Detail gegenüberstehen. Die Gläser wie auch die Karaffe transformieren sich von einem runden Boden ins ovale.
Dadurch werden die Objekte schmaler und feiner.
Das Tablett dient als Bühne, mit einer spiegelnden Oberfläche bringt es alles zusammen und ergreift somit auch die Umgebung.
Peter Sorg, Johanna Schneider – schäumliches Grau
Ein Versuch, wie Wilhelm Wagenfeld entsprechend der spezifischen Eigenschaften eines Materials zu entwerfen.
Eine modernere Abwandlung dieser Arbeitsweise ist das Verwenden eines bereits bekannten Materials, in einem neuen Sachzusammenhang:
Die zwei Leuchten rumdrum und rüberdrüber. Angeschaltet sind beide ganz durchleuchteter Schaum.
Durch das Drücken auf die Leuchtkörper der beiden Leuchten wird dieser verformt und die Lichtquelle jeweils freigesetzt.
Charlotte Zeh – Overload
Der konzeptionelle Ausgangspunkt des Projektes Overload ist die kritische Auseinandersetzung der Produktvielfalt Wilhelm Wagenfelds. Der bekannte Designer hat unzählige Produkte gestaltet, die häufigsten Gestaltungsobjekte von ihm sind Vasen und Leuchten.
Um aus der Masse der Produkte Wagenfelds eine neue, innovative Gestaltungsform zu generieren wurden im Laufe des Projektes Silhouetten seiner Vasen und Leuchten Übereinander gelegt. Overload ist also eine formale Zusammenfassung Wagendfelds Produktgestaltung.
Lena Bryan – der gedeckter Tisch
Während Wagenfelds Schaffenszeit ist eine Vielzahl von Geschirr in einer breiten Größen- und Formvarianz entstanden. So war der gedeckte Tisch überfüllt und hatte eine strenge Ordnung. Jedes einzelne Geschirrteil hatte seine Aufgabe. Doch ist der gedeckte Tisch, wie er zu Zeiten Wagenfelds modern war, noch zeitgemäß? In der heutigen Zeit haben wir nicht das Bedürfnis das Alltags- und Festtagsgeschirr zu trennen und den knappen Platz in den Wohnungen einer großen Vitrine mit einem vielteiligen Service zu überlassen. Es ist ein kompaktes Geschirr aus fünf Teilen entstanden, das durch umdrehen, umstellen oder aufeinander stellen der Formangebote kombiniert wird.