Projekte Semesterprojekte

Cardboard

Faltschachteln, Umzugskartons, Gebäude, Technik, Dekoration, versteckt oder mit Glanz kaschiert – Pappe ist fast ein Universalmaterial das in allen Lebensbereichen auftaucht. Selten geschätzt oft missachtet bietet es nicht nur eine gute Ökobilanz sondern ist alleine durch Produktion -und Verarbeitungstechnologie mittlerweile zum High-tech Material avanciert – das auf intelligente Anwendungen wartet.
Das Material wird also den Ausgangspunkt für den Entwurf bedeuten. Aber Material ist nur dann Lösung wenn man zu Beginn gedankliche Vorstellung vom Ganzen entwickelt. So wie die Dinge erst im Kontext ihren Sinn bekommen, wird dann das Material die konstruktive Intelligenz und das gestalterisches Geschick fordern. Das Projekt „cardboard“ wird mit Unterstützung von Klingele Papierwerke GmbH realisiert.

Prof. Uwe Fischer & AM Manuel Meßmer
Sommersemester 2011
Beteiligte Studenten: Philip Andris, Johannes Lopez Ayala, Tilmann Bartl, Matthäus Braig, Felix Fuchs, Laure Guillome, Laura Hillebrandt, Philip Hinderer, Stefan Kettner, Philipp Koppatz, Philipp Kottlorz, David Lehmann, Manuel Röck, Vincent Scholz, Sebastian Schrof, Marita Schwenkedel, Ina Woelk


Grüne Verpackung
Entwurf: David Lehmann

Was wäre wenn aus der Wellpappe die täglich verwendet wird, bei Wässerung, Pflanzen wachsen würden?
Durch diese anfängliche Fragestellung entwickelte sich das Projekt um den Kräuterkasten „Planto“. Begründet auf den Studien was Wellpappe mit sich bringt, an Nährstoffen und Kompostiertbarkeit und ob nicht die Wellpappe anstatt zum Transport von Produkten zum Produkt selbst werden kann.
Das letztendlich enstandene Produkt lässt die Pflanze nicht direkt aus der Pappe wachsen lassen, aus Gründen der Anforderung der verschiedenen Pflanzensorten und der Kompaktheit.
Auszeichnend für „Planto“ ist, dass alles was zum pflanzen benötigt wird enthalten ist. Es ist der saisonnale Miniaturgarten für den Innenraum. Durch seine kompostierbarkeit lässt er sich somit nach Gebrauch im Herbst entweder in den Boden setzten, samt Kartonage, oder eben kompostieren. Der zudem integrierte Untersetzer verhindert bei zu viel Bewässerung das stehen der Pflanze im Wasser und gibt das überschüssige Wasser nach und nach an die darüberliegende Erde hab; somit ist nicht nur gewährleistet das die Pflanze selbst bei wenig Pflege gedeiht, sondern macht „Planto“ auch ideal für den Innenraum, da es niemals Feuchtigkeit abgibt. Um die Dichtigkeit zu gewährleisten wird die Innenseite der Kartonage mit einem biologisch abbaubarem Wachs infiltriert. Um „Planto dennoch für den Aussenbereich nutzen zu können, kann seitlich der Untersetzer eingestochen werden, um das überschüssige Wasser direkt abfließen zu lassen.
Ergänzt wird „Planto“ durch seine eigenen Saatgutbriefe und die dazugehörige Auswahl an Kräutersamen. Die Auswahl der Samen zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Kräuter aus, welche als Fertigpflanze nicht erhältlich sind und somit „Planto“ Exklisivitätscharakter verschreiben. Der im Saatbrief enthaltene Pflanzenstecken gibt die Pflanztiefe der Samen vor und lässt durch den im leiteinischen aufgedruckten Planzennamen, bei Interesse, leichter etwas mehr über die Pflanze in Erfahrung bringen. Der Saatbrief wird durch eine Rückseitige Gummierung an „Planto“ befestigt, was es ideal zum Versand macht. Das Saatgut wird von den Käufer individuell zum Kauf von „Planto“ dazugewählt.


Boot aus Wellpappe
Entwurf: Felix Fuchs & Matthäus Braig

Wellpappe einem möglichst feindlichen Element auszusetzen und das Material bis an seine Grenzen auszureizen ist die Basis dieses Projektes. Der Bau eines Bootes und dessen Wellpappen-gerechte Konstruktion sind die Herausforderung. Um die Pappe vor Aufweichen zu schützen ist sie mit Wachs behandelt, weshalb sie weiterhin biologisch abbaubar bleibt. Das Gewebeklebeband erfüllt neben seiner konstruktiven, gleichzeitig eine gestalterische Rolle, indem es verdeckte Faltungen und Kanten hervorhebt. Seine hohe Stabilität erhält das Boot vor allem durch sinnvolle Anordnung von Winkeln, Knicken und Faltungen. Es entsteht eine erstaunlich solide Bootskonstruktion.


Über Faltstudien zum Produkt…
Entwurf: Philip Kottlorz & Ina Woelk

Ausgehend von Falt- Experimenten haben wir zunächst zweidimensionale Dreiecksstrukturen aus Wellpappe entwickelt und dies ins Dreidimensionale übersetzt.
Das Spiel mit Licht und Schatten und der textile Charakter interessierten uns an den wandelbaren Strukturen besonders. Davon inspiriert haben wir verschiedene Taschen entwickelt: Von der kleinen Verpackung für Pralinen beim Besuch in der Confiserie, der Flacon-Verpackung und der Damenhandtasche für Düfte und Kosmetik aus der Parfümerie bis hin zur größeren Tragetasche für das maßgeschneiderte Hemd oder ein paar neue Lederschuhe. Allen Modellen liegt die gleiche Dreiecksstrukur zu Grunde. Auch die einheitliche Goldprägung der Taschen an der Oberkante verbindet die verschiedenen Modelle optisch miteinander. Weitere Details wie Goldmagnetknöpfe und vierfache Trageriemen aus einer goldschimmernden Kordel verleihen der Collection eine für Wellpappe außergewöhnliche Wertigkeit. Die Taschen sind formal sehr reduziert. Erst durch Lichteinfall und Bewegung beginnen die Dreiecksflächen zu changieren. Daraus entwickelt sich ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten. Es war uns besonders wichtig die technisch funktionalen Aspekte formal zu überwinden und Objekte zu gestalten denen eine besondere Wertschätzung zu Teil wird, welche über die einmalige Nutzung hinaus Bestand hat.


Flat Tony
Entwurf: Johannes Lopez Ayala

Kochen mit Solarenergie hat viele Vorteile: Es ist umweltfreundlich, weil CO2-neutral; günstig, denn für das Kochgerät genügen einfachste Rohstoffe und die verwendete Energie ist kostenlos; simpel, da praktisch nichts anbrennen kann; gesund, weil langes Garen bei niedrigen Temperaturen die Speisen schont. Und der Wohnraum heizt sich nicht durch Backöfen oder Herdplatten auf – schließlich wird mit Solarkraft meist sommers und im Freien gekocht!
Angefacht durch diese Vorzüge sind zahlreiche Typen von Kochern entworfen worden, allesamt mit individuellen Vor- und Nachteilen; Grundprinzip ist stets die Lichtbündelung und –absorption unter Ausnutzung des Glashauseffektes. Flat Tony vereint nun die Stärken vierer dieser Typen in einem einzigen, praktischen Werkzeug, gefertigt aus einfachen, leichten Materialien. Wie ein Trichterkocher bündelt Flat Tony mit seinem Doppelreflektor bei hohem Sonnenstand besonders viel Lichtenergie. Die großen Reflektoren können optional jedoch auch flache Einstrahlung sammeln, ohne das Kochgut zu kippen – ein Vorteil bei Suppen und Eintöpfen! Es kann wie im Panelkocher eigenes Kochgeschirr jeder Art erhitzt, oder aber wie in der Kochkiste Brot und Pizza direkt in der Box gebacken werden. Zudem lassen sich die Panele passgenau zusammenlegen und als Isolation fixieren, sodass wie in einer Garkiste Reis und Kartoffeln auch ohne weitere Sonnenstrahlung fertig garen oder Speisen warm gehalten werden. Zu guter Letzt kann der ausladende Sonnenfang zum leichten Verstauen jederzeit wieder in seinen flachen Urzustand zurückversetzt werden.


Ein König ohne Krone
Entwurf: Laure Gouillou (Erasmus ENSCI, Paris)

Ein Film der auf besondere Art und Weise die Ästhetik des Verpackungsmaterials Wellpappe in einer Kindergeschichte filmisch aufzeigt.


Wellpappe und Porzellan
Entwurf: Manuel Roeck

In meiner Semesterarbeit geht es um die Herstellung von Porzellanobjekten mithilfe von Wellpappe. Die klassische Gipsform, die normalerweise dazu dient Porzellanobjekte herzustellen, wird durch ein Wellpappe-Positiv ersetzt. Dieses Positiv wird entweder in flüssige Porzellanmasse getaucht, oder die Porzellanmasse wird im Positiv ausgeschwenkt. Anschlieflend verbrennt die Wellpappe im Brennofen bei ca. 1250°C vollständig. Dieses Verfahren soll als Gestaltungsmittel benutzt werden, um in der hochtechnisierten Keramikindustrie individuelle, unperfekte und reizvolle Produkte entstehen zu lassen.
Sie ermöglichen die Herstellung verschiedener Körper, ohne für jeden einzelnen eine Gussform aus Gips etc. anfertigen zu müssen. Somit können mit relativ geringem Aufwand sehr individuelle Objekte aus dem ansonsten aufwendig zu verarbeitenden Material Porzellan entstehen. Der besondere Reiz der Arbeit besteht natürlich auch darin, dass aus einem ursprünglich minderwertigen Einweg-Material etwas hochwertiges, beständiges entsteht. Entstehung und Tod, das sind die bestimmenden Themen des Lebens. Zum Ausdruck gebracht durch die entsandenen Objekte. Der Wellpappe, ein Material, das produziert wird, um etwas höherwertiges kurzfristig zu schützen und um anschließend wieder möglichst spurlos zu verschwinden steht das Porzellan als edler Werkstoff – höchst fragil und doch bestimmt zu überdauern – gegenüber. Diese beiden konträren Materialien werden in den Objekten zusammengebracht und gehen eine ganz besondere Symbiose ein. Es entstehen so ganz besondere Objekte, deren Reiz nicht zuletzt auch in der Unvollkommenheit liegt.


Klangwelle
Entwurf: Philipp Andris & Sebastian Schrof

Die Soundinstallation „Klangwelle“ entstand Ende des SS 2011 als Rauminstallation für die Sommerausstellung. Hintergrund dieser Arbeit ist die Zusammenführung von Klang und Form. Mit CAD-Programmen wurden 3D-Modelle erzeugt, welche als Vorlagen für Schnittbögen dienten. Diese wurden in eine speziell für Wellpappe vorgesehene CNC-Plottanlage digital eingespeist und ausgeplottet. Die ausgeschnittten Wellpappformen wurden aus der Fläche von Hand zusammengefügt und in ihre endgültige räumliche Form gebracht. Die Form leitet sich ab aus Ergebnissen unserer Versuche, als auch der zum Frequenzbereich passenden Charakteristik. Von schwer und voluminös wie die Bassreflexbox, bis hin zu filigran wie die Hochtonhörner. Die Formen unterstützen die jeweiligen Lautsprecher in deren Funktion, zugeschnitten auf den vorgesehenen Frequenzbereich. Somit bilden sich Variationen an Formen und daraus ein sehr breites und ausgewogenes Klangspektrum. Einen wichtigen Bestandteil der Installation bildet die speziell auf die Lautsprecher zugeschnittene und arrangierte Musik von Johannes López Ayala (Industrial Design), die langsam oszillierend eine akustisch erfahrbare Architektur konstruiert und die Attribute der Installationselemente differenziert zur Geltung bringt. Die Kombination von Raumerlebnis, Klangverteilung, Vibrationen und Formensprache lässt den Betrachter in eine neue Dimension seiner Sinneswahrnehmung eintauchen. Diese Arbeit entspricht keiner klassischen Produktgestaltung, als vielmehr dem Willen, Formen zu gestalten, greifbar zu erschaffen und mit einer Funktion vereinen. Dadurch erhält die Arbeit den Charakter eines Projekts, welches sich über die Grenzen des Designs hin zur Freien Kunst bewegt.


Ballzauberer
Entwurf: Sebastian Schrof

Mit dem Ziel ein Produkt aus Pappe zu schaffen, was Menschen in Krisengebieten helfen kann, setzte ich mich mit den Bedürfnissen von Kindern in Flüchtlingscamps und Produkten temporären Nutzens auseinander. Mit einem Spielgerät zum selbst Zusammenbauen, können Kinder in Krisensituationen Ablenkung vom harten Alltag finden, wodurch sich ihre Lebensqualität erhöht. Durch einen einfachen Spielball kommen Menschen zusammen, haben Freude, fühlen Gemeinschaft, bewegen sich und haben etwas, worauf sie stolz sein können, da sie es selbst zusammengebaut haben. Daher habe ich einen Fussball aus Wellpappe entworfen, welcher stabil genug für eine temporäre Anwendung ist, jedoch nicht an Einfachheit und selbsterklärendem Charakter verliert. Aus einem einfachen gestanzten Bogen Wellpappe kann aus der Fläche heraus ein dreidimensionaler, geometrisch komplexer Fussball gefaltet werden. Als weiterer Anwendungsbereich kann der Fussball in eine Stanzform für Wellpappschuhschachteln integriert werden. Somit kann die Sportschuhschachtel nach ihrer Funktion als Verpackung zum Wellpapp-Fussball umgewandelt werden. Dadurch bekommt die Schuhschachtel einen Mehrwert, ohne zusätzliche Arbeitsschritte oder Werkzeuge anwenden zu müssen.


Behälter aus Wellpappe
Entwurf: Vincent Scholz

Wellpappe ist in ihrer Ausgangsform ein Material mit einer hohen Steifigkeit und beschränkter Beweglichkeit. Durch Falzung werden die Wellen in der Pappe gebrochen und das Material kann gezielt gefaltet werden. Wiederholt man diesen Vorgang in einem bestimmten Muster, wird die Wellpappe sehr beweglich
und bekommt dadurch einen neuen Charakter. Es entstand eine Produktfamilie von Gefäsen mit verschiedenen Volumen und Formen. Das Falzmuster
variiert bei vielen entstandenen Arbeiten und passt sich an die Größe der Behältnisse an. Durch umnähen werden die Ränder schöner gestaltet, zudem wird durch eine Naht die stoffliche Anmutung der gefalzten Wellpappe unterstrichen. Einige Gefäse lassen sich mit Hilfe von Drucknieten selber zusammenbauen und können bei Bedarf auch wieder abgebaut und platzsparend zusammengerollt werden. Die Ringösen ermöglichen vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Ob an der Kleiderstange im Schlafzimmer, am Haken im Wohnzimmer oder mit Gurt als Tasche, den Fantasien des Benutzers sind keine Grenzen gesetzt.


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